Haare ausfetten lassen: Top oder Flop?
Hand aufs Herz: Wer sehnt sich nicht nach gesundem und glänzendem Haar? Doch der Weg dorthin ist nicht immer ganz so appetitlich – zumindest, wenn es nach dem neusten Hair Hack geht. Ausgerechnet fettiges, ungewaschenes Haar soll zur Traummähne führen. Haare ausfetten lassen oder No Poo nennt sich der jüngste Beauty-Trend. Doch was ist dran? Hält der konsequente Haircare-Verzicht wirklich, was er verspricht? Wir haben feschi Gründerin und Friseurmeisterin Michaela dazu befragt und ihre Meinung dazu in diesem Beitrag verpackt.
Haare ausfetten lassen: Warum werden Haare überhaupt fettig?
Gestern erst gewaschen, heute schon wieder fettig: Wer kennt es nicht? Schuld am strähnigen Ansatz sind die Talgdrüsen an den Haarwurzeln der Kopfhaut. Hier findet die Talgproduktion statt. Unentwegt stellen die winzigen Poren Fett her, das Haar und Kopfhaut vor dem Austrocknen schützen soll.
Arbeiten die Talgdrüsen auf Hochtouren, kommt es zu einem Talgüberschuss. In anderen Worten: Es gibt mehr Talg als nötig. Wohin nur damit? Es ist, wie es ist. Das Fett setzt sich wohl oder übel auf dem Haar ab. Und tada – schon haben wir die schmierigen Strähnen in unserem Ansatz. Haare waschen ist angesagt.
Doch was genau steckt eigentlich hinter dem Talgüberschuss? Warum produzieren die Drüsen mehr Fett als verlangt? Das hat ganz unterschiedliche Ursachen – zum Beispiel.
- Stress spornt die Talgdrüsen zu Höchstleistungen an.
- Eine falsche, unausgewogene und besonders fettreiche Ernährung lässt das Haar schneller nachfetten.
- Mützen, Stirnbänder, Hüte und Caps schnüren der Kopfhaut förmlich die Luft ab. Und je weniger frische Luft sie abbekommt, desto mehr Talg produziert sie.
- Auch Medikamente können die Talgproduktion beeinflussen.
- Gelegentlich ist schnell fettendes Haar sogar erblich bedingt. Manche Menschen haben einfach mehr aktive Talgdrüsen als andere.
- Hormonelle Umstellungen sind ebenfalls nicht zu unterschätzen – ob während der Schwangerschaft, der Pubertät, den Wechseljahren oder der Menstruation.
- Nicht selten steckt auch die falsche Hair Care dahinter. Wer sein Haar zu oft wäscht und zu aufwendig stylt, strapaziert nur die Kopfhaut. Die Konsequenz des Over Carings: schnell fettendes Haar.
Wie oft Haare waschen: Auf den richtigen Rhythmus kommt es an
Mehr ist nicht immer mehr – schon gar nicht beim Haare waschen. Vor allem trockenes und poröses Haar mag es lieber auf die sanfte Tour. Zwei- bis dreimal die Woche ist völlig genug. Ansonsten entziehst du deinem Haar nur zu viele natürliche Fette. Es trocknet nur noch schneller aus. Unsere Empfehlung: Greife auf reichhaltiges Shampoo mit hoher Feuchtigkeitszufuhr zurück, vor allem dann, wenn du sehr dünnes und trockenes Haar hast.
“Less is more” gilt übrigens auch für fettiges Haar. Klar, das klingt jetzt vielleicht paradox. Am liebsten würdest du doch gleich zwei- bis dreimal am Tag zu Shampoo, Conditioner und Haarkur greifen. Doch das ist leider der falsche Weg. Je öfter du fettiges Haar wäschst, desto eifriger arbeitet die Talgproduktion. Jetzt fettet es nur noch schneller nach – ein Teufelskreis beginnt. Der sichere Weg aus diesem Teufelskreis heraus: Gib deinem Haar bis zu drei Tage Zeit bis zur nächsten Wäsche.
Haare entfetten: Was bringt es wirklich?
Ein paar Bad Hair Days und die Talgproduktion klappt einwandfrei? So sagt es zumindest der No Poo Trend voraus. Anders ausgedrückt: Wer sein Haare durchfetten lässt, muss weniger waschen. Die bewusste Shampoo-Abstinenz ist sozusagen ein Training für die Talgdrüsen. Du konditionierst sie darauf, weniger und langsamer Talg zu produzieren. Et voilà, dein Haar sieht top gestylt aus – keine Spur mehr von strähnigen Ansätzen und fettigem Glanz. Noch nicht einmal nach ein bis zwei Wochen Wasch-Stopp. Klingt zu schön, um wahr zu sein. Und das ist es leider auch. Ganz so easy ist es mit dem Haare entfetten dann leider doch wieder nicht.
Wusstest du, dass Haare ausfetten lassen im worst case sogar krank machen kann? Neigst du zu schnell fettendem Haar, folgst aber dem neuen No Poo Trend, lässt du Haar und Kopfhaut förmlich in Talg ertrinken. Sprich: Das Fett der Talgdrüsen wird nicht mehr abgewaschen. Es setzt sich fest. Und dann kommen auch schon die Pilze. Für sie ist die Fettschicht wie ein Paradies. Endlich haben sie genug Nahrung, um sich ungestört zu vermehren – Pech für dich.
Die Balance der Kopfhaut gerät ins Wanken. Ekzeme, Brennen und Juckreiz sind oft nur noch eine Frage der Zeit. Im Worst Case kommen sogar noch Schuppen dazu. Appetitlich sieht wirklich anders aus.
Haare ausfetten lassen: Wie lange dauert es?
Haare weniger waschen – so simpel ist der angebliche Erfolgscode des No Poo Trends. Mindestens fünf Tage lange sind Shampoo, Conditioner und Haarmasken tabu. Mehr als Wasser ist nicht erlaubt – höchstens milde Shampoo-Alternativen wie Tonerde oder Roggenmehl. Manche Seiten sprechen bei dieser Prozedur sogar von bis zu zwei Wochen – für uns ein absolutes no go!
Ist es hygienisch, die Haare ausfetten zu lassen?
Zweimal Nein von unserer Seite:
- Nein: Fettige, ungewaschene Haare sehen alles andere als frisch und hygienisch aus. Der strähnige, auffällig glänzende Ansatz wirkt aber nicht nur ungepflegt, er riecht auch noch so. Da hilft nur noch eine Beanie oder ein Cap.
- Nein: Gut für die Kopfhaut ist No Poo auch nicht gerade. Im Gegenteil: In der dicken Talgschicht wimmelt es nur so vor Keimen, Bakterien und Pilzen. Und auf Dauer können diese zu ziemlich unangenehmen Zeitgefährten werden. Schlimmstenfalls bekommst du es sogar mit Rötungen, Brennen, Juckreiz oder Schuppen zu tun.
Haare ausfetten: die Vor- und Nachteile auf einen Blick
Haare ausfetten lassen: Thumbs up
Haare weniger waschen – das klingt ganz schön verlockend, oder? Du verbringst weniger Zeit im Bad und hast mehr Quality time für dich und deine Liebsten übrig – sei es für chillige Netflix-Abende, lange Koch-Sessions oder eine Runde Yoga zwischendurch.
Wenn es nach den großen Verfechtern des No Poo Trends geht, stellen sich auch schon bald Trainingserfolge ein. Wenige Tage oder Wochen nach dem fettigen Experiment hält das Haar angeblich länger ohne Waschen durch. Im Best Case wirkt es sogar eine Woche nach der letzten Wäsche noch super frisch und gepflegt. Da haben wir unsere Zweifel …
Haare ausfetten lassen: Thumbs down
Aus rein dermatologischer Sicht erteilen wir von feschi dem No Poo Trend eine klare Absage. Du ersparst dir zwar eine Menge Styling-Arbeit und Beauty-Produkte, mutest deiner Kopfhaut aber so einiges zu. Denn je mehr Fett sich auf den Talgdrüsen ansammelt, desto schlechter können sie atmen. Die Kopfhaut trocknet förmlich aus. Und mit trockener Kopfhaut ist nicht zu spaßen. Jucken, Brennen, Ekzeme, Spannungsgefühle und Schuppen – alles ist möglich.
Haare ausfetten lassen: Feschis Alternativvorschlag
Was hilft gegen fettige Haare? Wir haben eine bessere Idee gegen schnell fettendes Haar als den No Poo Trend. Zweifelsohne ist es sinnvoll, das Haare waschen etwas hinauszuzögern, aber nicht von 0 auf 100! Unser Erfolgsrezept ist eigentlich ganz einfach:
Wenn du fast täglich deine Haare gewaschen hast, empfehlen wir dir, deiner Kopfhaut das Ganze in 60 Tagen zu entwöhnen. Die ersten 30 Tage reduzierst du das Waschen auf jeden 2-3. Tag und die 30 darauf folgenden Tage auf jeden 3-4. Tag. Für die Tage dazwischen, bzw. wenn du dich nicht frisch fühlst, nutzt du einfach unserer the one and only Trockenshampoo. Danach sollte sich alles wieder reguliert haben und die fettigen Haare sind Geschichte. Auch die Qualität deiner Längen und Spitzen werden sich spürbar verbessern.
Unsere Problemlöser für eine schnell fettende Kopfhaut
#1 the one and only – Trockenshampoo: Lässt die Haare im Handumdrehen frisch aussehen und unterstützt dich dabei die perfekte Waschroutine aufzubauen.
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Produkt enthält: 100 ml
#3 keep calm – Sensitiv Shampoo: Das Haare waschen reduzieren ist, wie oben gelernt, ein wichtiger Schritt. Wenn der Waschtag ansteht solltest du auf ein Shampoo zurückgreifen, welches zusätzlich dabei unterstützt, die Talgproduktion der Kopfhaut zu regulieren. Mit dem Sensitiv Shampoo bist du auf der sicheren Seite!
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#2 keep calm – Sensitiv Tonic: Das Tonikum ist gemacht für eine gereizte und juckende Kopfhaut. Das enthaltene Zink schützt zudem vor schnellem Nachfetten. Perfekt!
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#4 Greasy Hair Set: Die perfekte Routine auf einen Streich.
- Trockenshampoo zwischen den Haarwäschen
- Sensitiv Shampoo an den Waschtagen
- Die perfekte Leave In Pflege nach der Haarwäsche um das Haar mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen.
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Haare ausfetten lassen: häufig gestellte Fragen
Haare ausfetten lassen: Bringt das was?
Dermatologen raten dringend vom No Poo Trend ab. Und auch wir von feschi stellen uns auf ihre Seite. Haare ausfetten ist nicht die Lösung. Das Risiko auf Ekzeme, Schuppen, Juckreiz oder Spannungsgefühle ist es nicht wert. Versuche lieber das Haare waschen mit Hilfe eines Trockenshampoos etwas hinauszuzögern.
Juckende Kopfhaut vom Haare ausfetten lassen – was tun?
Juckreiz ist ein klares Zeichen: Deine Kopfhaut braucht dringend Feuchtigkeit. Mit hochwertigen Ölen wie zum Beispiel Arganöl erfüllst du ihr diesen Wunsch. Das reichhaltige Öl beruhigt die gereizte Kopfhaut und spendet ihr wertvolle Feuchtigkeit. Am besten lässt du das Wundermittel über Nacht einziehen. Erst am nächsten Morgen wäschst du die Rückstände gründlich aus.
Haare ständig fettig und ungepflegt: Was kann ich tun?
Wäscht du sehr oft die Haare? Dann bekommen wir das Problem in den Griff. Reduziere das Haarewaschen für 30 Tage auf jeden 2-3 Tag. Die darauffolgenden 30 Tage auf jeden 3-4 Tag. Diesen Rhythmus hältst du. Schon hast du idR. das Problem nach nur 60 Tagen gelöst.
Wie oft Haare waschen ist gesund?
Täglich Haare waschen ist too much – gerade bei trockenem und schnell fettendem Haar. Zu viele Wäschen lösen nur den Turbo bei den Talgdrüsen aus. Jetzt zeigen sie erst richtig, was in ihnen steckt. Besser beraten bist du mit zwei- bis dreimal pro Woche. Nur einmal Waschen sehen wir kritisch – genau wie viele Dermatologen und Beauty-Experten.